Bad Neighbourhood im SEO: Meide böse Nachbarn
Eine „Bad Neighbourhood“ ist im Englischen ein schlechtes Stadtviertel mit heruntergekommen Bruchbuden, Müll auf der Straße und Kleinkriminellen an jeder Ecke. So ähnlich sieht auch eine virtuelle Bad Neighbourhood im Internet aus: Dubiose Seiten, die Downloads voller Malware und Trojaner anbieten, Linktauschsysteme und gekaufte Backlinks, Spam-Schleudern und Seiten mit illegalem Content, die zum Download angeboten werden zum Beispiel Filme oder pornografische Bilder und andere rechtswidrige Web-Angebote. Auch eine Website, die mit Black Hat SEO arbeitet, ist eine schlechte Nachbarschaft. Und so wie sich kein seriöser Einzelhändler in einer Straße voller Spielhöllen, Drogenhändler und Bordelle niederlassen würde, sollte sich auch eine seriöse Website möglichst von den Bad Neighbourhood-Seiten fernhalten und auf einen Links von dort verzichten – denn sonst werden sie mit in den Sumpf gezogen. Links von solchen Webseiten werden von Suchmaschinen wie Google durchaus negativ ausgelegt und somit kann sich schlechte Nachbarschaft auf das Ranking auswirken. Sie ist im SEO also zu vermeiden.
Google und die Bad Neighbourhood: Wie Suchmaschinen auf eine schlechte Webseite reagieren
Die Algorithmen von Google sind mittlerweile sehr gut darin, eine Bad Neighbourhood Webseite zu erkennen und schlechte Seiten abzustrafen, die sämtliche Regeln missachten. Dies ist zunächst einmal positiv für alle, die seriöses SEO betreiben, denn sie müssen die Konkurrenz von Linkfarmen und ähnlichem Müll nicht mehr fürchten. Allerdings: Google straft auch andere Websites ab, die sich in der gleichen Bad Neighbourhood befinden, d.h. die zum Beispiel in den Linkverzeichnissen auftreten oder auf den selben Servern liegen.
Webmaster sollten also stets darauf achten, dass die eigene Seite nicht in einer Bad Neighbourhood erscheint, z.B. indem sie bei Linkfarmen und Linktauschsystem gelistet ist. Jeder potenzielle Backlink von einer Webseite auf die eigene Seite sollte also zuvor überprüft werden, ehe der Linktausch durchgeführt wird.
Wie erkenne ich eine Bad Neighbourhood Website, um einen schlechten Link zu vermeiden?
Viele dubiose Seiten sind schon auf den ersten Blick zu erkennen: Seiten mit äußerst dürftigem Content zum Beispiel, die fast nur aus Links bestehen, Seiten, auf denen sich semi-pornografische Werbebanner befinden oder Portale, die mit Streaming-Angeboten massive Urheberrechtsverletzungen begehen (z.B. indem sie aktuelle Kinofilme zeigen).
Auch Seiten, bei denen offensiv mit käuflichen Links geworben wird, gelten für Suchmaschinen als Bad Neighbourhood, denn ein Link sollte nur dann gesetzt werden, wenn die verlinkte Seite als wertvoll und empfehlenswert erachtet wird – und nicht weil der Link gekauft wurde.
Hilfreich für die Suchmaschinenoptimierung ist zudem ein Blick auf den PageRank der Seite, um den Link-Wert abzuschätzen: Wurde eine Domain von einem ehemals hohen PageRank auf Null heruntergestuft, ist diese Webseite bei Google in Ungnaden gefallen. Allerdings sind nicht alle Null PageRank-Seiten im Web eine Bad Neighbourhood: Vielfach sind es auch ganz junge frische Seiten, die noch keinen höheren PageRank erzielen konnten und bei denen sich das SEO erst noch entwickeln muss. In dem Fall muss ein Link von einer solchen Website nicht grundlegend von Suchmaschinen als verwerflich betrachtet werden. Dies gilt es, im Einzelfall zu prüfen.
Was kann ich selbst gegen die Bad Neighbourhood tun? Wie lässt sich ein Link abwerten?
Entpuppt sich ein schon veröffentlichter Backlink von einer Seite als schlechter Nachbar, sollte der Link direkt von der eigenen Seite entfernt werden – der Betreiber der anderen Webseite sollte gebeten werden, den Link ebenfalls zu entfernt. Reagiert er nicht auf die Bitte, kann der Backlink mit Hilfe des Google Webmastertools abgewertet werden, mit dem sich eine Link-Prüfung durchführen lässt. Wurde die eigene Seite schon von Google herabgestuft, sollt ein „Reconsideration Request“ bei der Suchmaschine eingereicht werden.