Google Dance

Google Dance

Unter dem Begriff Google Dance wird in der Welt der Suchmaschinenoptimierung der Umstand bezeichnet, dass die Suchmaschine bei gleichzeitiger, identischer Suchanfrage unterschiedliche Suchergebnisse liefert. Eine Seite nimmt bei einer Suche ein anderes Ranking ein, als bei einer anderen. Damit ist nicht etwa der Umstand gemeint, dass bei einer Suchanfrage die Regionalität eine Frage spielt – sprich, ob man in München und Hamburg den Versuch startet nach „Restaurants“ zu suchen. Die unterschiedlichen Ergebnisse haben eine andere Ursache.

Warum „tanzt“ Google?

Google crawlt mit seinem Webcrawler (Googlebot) regelmäßig das Internet nach Neuerungen und nimmt Aktualisierungen in den Index mit auf. Bei der immensen Datenflut greift die Suchmaschine auf mehrere Data Center zurück, die die Informationen und Daten separat verarbeiten. Während der Neuindexierung durch den Bot, die früher rund einen Monat, heute aufgrund der gestiegenen Rechenleistung nur wenige Stunden dauert, konnte es beim Abgleich der Indizierungen zu Ranking-Änderungen in den SERPs kommen. Nicht alle Server hatten gleiche Positionierungen innerhalb der Updates berechnet. Darüber hinaus wurden die Server nicht zum gleichen Zeitpunkt aktualisiert. Die Rankings änderten sich innerhalb weniger Tage so stark, dass es aussah als würden die Suchergebnisse tanzen. Diese Phase nennt man Google Dance. Webseiten mit sehr guten Platzierungen rutschten teilweise sehr deutlich in den SERPs nach unten, während schlecht rankende Seiten plötzlich auf die besten Positionen schossen. Google Dance hatte jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Platzierung, sondern sorgte teilweise für unerklärliche Schwankungen im PageRank einer Website.

Ergebnisse schwanken immer weniger: Google Dance hat durch neue Update-Prozesse an Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung verloren

In der zweiten Hälfte des Jahres 2003 wurde die Index-Aktualisierung durch neue Update-Maßnahmen abgeändert und von einem monatlichen Rhythmus auf einen stündlichen umgestellt. Da zwischen den Crawler-Aktivitäten weniger Zeit vergeht, sind die Ranking-Sprünge beim Google Dance folglich nicht mehr allzu hoch. Deshalb hat das Phänomen auch deutlich an Beachtung verloren. Bis 2003 wurden Interfaces entwickelt, die den Google Dance verdeutlichten und nicht selten für Aufregung unter Webmastern geführt hatten. Während des Updates konnten Webmaster und Webseiten-Betreiber erste Tendenzen erkennen, was Platzierungen und Algorithmus-Veränderungen anging.

Mit der stündlichen Aktualisierung muss der Googlebot zwar nach wie vor den gesamten Index durchsuchen, aufgrund der kürzeren Zeit-Intervalle zwischen den Crawls sind die Änderungen nicht mehr so gravierend. Nicht jede Webseite aktualisiert stündlich Inhalte und Angebote. In der Folge ist das Phänomen Google Dance nicht mehr so deutlich zu beobachten wie früher. Deshalb sind starke Veränderungen in den Positionen aber weiterhin möglich – beispielsweise als Konsequenz aus einer Penalty, die bis zur Herausnahme einer Seite aus dem Index reichen kann. Sollte eine Website im Ranking tatsächlich sehr stark abfallen, dann ist es also fahrlässig, dies nur auf Google Dance zu schieben. In solchen Fällen gilt es, die eigenen SEO-Maßnahmen vielmehr auf den Prüfstand zu stellen.