Wie Blog-SEO funktioniert
Man sieht sie überall im weltweiten Netz. Blogs zu allen möglichen Themen. Der eine schreibt über seinen Alltag, der andere gibt kurz e Kommentare zu aktuellen Geschehnissen ab. Und dann gibt es noch Seiten über Seiten mit schnellen Beauty- und Mode-Tipps. Ist ein Weblog also nur eine nette Spielerei für die Freizeit? Spoiler: Nein! Blogs sind im Content Marketing ein wertvolles Instrument. Doch es ist nicht zielführend, wild darauf loszuschreiben. Nur die richtige Strategie führt Blog-SEO zum Erfolg.
Einfach nur bloggen vs. Content Marketing: eine Frage der Vorüberlegung
Die Aufgabe von Content Marketing ist es, eine Strategie zu erarbeiten, die hochwertigen und relevanten Inhalten zugrunde liegt. Diese Inhalte werden für eine spezifische Zielgruppe aufbereitet. Es geht eben nicht einfach nur darum, wie bei einem Freizeitblog etwas niederzuschreiben, was einem einfällt. Und vor allem soll nicht der reine Werbezweck im Fokus stehen, sondern der Kunde an sich. Daher gilt es, sich einige Fragen zu stellen:
- Wer ist die Zielgruppe?
- Welche Wünsche hat der Kunde?
- Welchen Lifestyle hegt er?
- Was ist für ihn interessant?
- Welche Probleme hat er?
- Wie kann man ihm helfen?
Um ein Verständnis für die Gedanken und Wünsche der Zielgruppe zu erhalten, ist es notwendig, eine Buyer Persona sowie deren Anliegen zu definieren. Das Unternehmen selbst tritt also in den Hintergrund. Der User steht bei Blog Content Marketing im Rampenlicht. Man nimmt in an die Hand und versorgt ihn mit informativen und unterhaltsamen Informationen, die dazu führen, dass er Vertrauen zur Marke aufbaut – und das ohne aufdringliche Werbebotschaften. Hinter jedem Blogbeitrag muss ein Zweck, eine Intension stehen. Da Google das Kundenbedürfnis und hochwertige Inhalte in den letzten Jahren verstärkt in seinem Algorithmus berücksichtig, sind gute Blogs für SEO zum wichtigen Instrument geworden.
Wie Blog und SEO zusammenwirken
Blogs sind im Content Marketing in mehrerer Hinsicht SEO-relevant. Zum einen bietet es sich an, mehrgliedrige Keywords, sogenannte Longtails, abzudecken. Je länger ein Longtail Keyword ist, desto spezifischer ist die Suchintension. Nehmen wir beispielsweise einen Anbieter von Kosmetikartikeln an, der auch Nahrungsergänzungsmittel im Sortiment führt: Das Keyword „Nahrungsergänzungsmittel“ für sich allein ist in einem Blog kein relevanter, da zu unkonkreter, Schlüsselbegriff. Infrage kommt er eher für Kategorieseiten mit Produkten. Für einen redaktionellen Beitrag greifen Sie im Idealfall eine direkte Frage auf.
Beispielfrage: Welche Nahrungsergänzungsmittel bei Schwangerschaft?
Definieren Sie die Hauptfrage genau und stecken Sie das semantische Umfeld ab. Erörtern Sie alle notwendigen Unterfragen, die bedeutsam sind. Beispiel:
- Welche Stoffe sind für Schwangere notwendig?
- Warum ist für bestimmte Stoffe ein höherer Bedarf fällig?
- Warum helfen Nahrungsergänzungsmittel?
- Welche Mittel helfen?
Wichtig: Legen Sie den Fokus auf ein Thema und decken Sie dieses detailliert ab. Bestimmen Sie ein Hauptkeyword, das für sich alleine steht, sodass es zu keiner Konkurrenz mit anderen Artikeln kommt.
Sollte ein Beitrag den vorgesehenen Informationsgehalt mit sich bringen, werden Leser gerne auf der Seite verweilen und sich den Artikel durchlesen. Lange Verweildauer und niedrige Absprungsraten sind zusätzlich positive Signale für Google und kommunizieren der Suchmaschine, dass Nutzer in Ihrem Blog das finden, was sie suchen.
Content Cluster und Semantik
Die Information steht zwar an erster Stelle, dennoch können Sie dezent Produkte miteinbauen in den Text. Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe, wenn Sie Ihren Leser ausgiebig beraten und gleich eine Lösung zur Seite stellen. Setzen Sie interne Verlinkungen ein, die auf Kategorieseiten weiterleiten, auf denen der Kunde Produkte findet, die bei seinem Anliegen helfen. Gleichzeitig ergibt es Sinn, interne Verlinkungen zu anderen, thematisch ähnlichen Artikeln zu setzen, die ergänzende Infos anbieten (in unserem Beispiel „Nahrungsergänzung für Schwangere“ könnte dies ein Artikel über bestimmte Inhaltsstoffe sein, die über Nahrungsergänzung für Schwangere zugeführt werden müssen). Auf diese Weise entsteht ein ganzes Themen-Cluster und ein semantisches Umfeld, das als Signal für Google fungiert, dass Sie sich intensiv mit einer Thematik befassen. Zu überlegen ist zudem, ob sich für einen besonders komplexen Themenkomplex eine Pillar-Page anbietet, über die Nutzer simpel zu einzelnen Teilbereichen navigieren. Solche Seiten verleihen einem Blog klare Struktur.
Arbeiten Sie innerhalb dieses Clusters immer wieder mit Fragen, die Suchvolumen generieren, erhöhen Sie Ihre Chancen, dass weitere Beiträge in den SERPs als ähnliche Fragen angezeigt werden.
Was beim Blog-SEO noch zu beachten ist
Damit Ihr Blog in Ihrem Content Marketing-Konzept funktioniert sollten Sie darüber hinaus über ein paar weitere Faktoren Gedanken machen.
Aussagekräftige Meta-Description
Die Meta-Description beeinflusst das Ranking einer Seite zwar nur indirekt. Doch wenn Usern nicht gleich ersichtlich ist, was sie auf Ihrer Website erwartet, dann werden sie diese gar nicht erst ansteuern. Verfassen Sie die Description prägnant und aussagekräftig, sodass es verständlich ist, um welche Frage es genau geht.
Der richtige Inhalt zur richtigen Zeit
Wer an Weihnachten einen Beitrag über Ostern schreibt, verfehlt etwas das saisonale Interesse. Und wer kurz vor Heiligabend erst mit dem Schreiben zum frohen Fest beginnt, der ist viel zu spät dran. Gerade Firmen, die mit saisonalen Produkten arbeiten, sollten regelmäßig überprüfen, zu welchen Jahreszeiten Suchanfragen gefragt sind und frühzeitig mit der Content-Erstellung beginnen. Google Trends hilft dabei.
Gliedern Sie Ihre Texte
Niemand möchte einen riesigen Text-Monolithen lesen. Gerade im Online Marketing müssen Blogs sauber gegliedert sein und ihre Essenz bereits beim Überfliegen offenbaren. Das bedeutet: Kurze Absätze verbessern die Lesefreundlichkeit ebenso wie Zwischenüberschriften und optische Blickfänger wie Tabellen, numerische Aufzählungen und Bullet-Points. Und auf keinen Fall vergessen: Bilder. Vielleicht sogar noch ein Video dazu, wenn es sich einrichten lässt. Es ist die Mischung aus Text, Bild und anderen Medien, die einen Artikel abwechslungsreich gestaltet und Lust aufs Lesen macht.
Keyword gleichmäßig im Text verteilen
Achten Sie darauf, dass Sie das Hauptkeyword in einem Text gleichmäßig unterbringen und auch die semantischen Hilfsbegriffe in ein natürliches Umfeld integrieren. Dabei gilt: Keyword-Stuffing ist auch bei Blog-SEO out! Im Zweifel hat die Lesbarkeit des Textes ohnehin Vorrang, wenn ein Begriff nicht mehr ohne sprachliche Verrenkungen unterzubringen ist. Das Hauptkeyword sollte in der URL, im Titel sowie in der Hauptüberschrift fallen und zumindest in einer weiteren Zwischenüberschrift. Empfehlenswert ist es, den Begriff in Teaser und Einleitung anzuführen. Lücken sollten nicht entstehen (etwa, wenn sich die Schlagwörter am Anfang und gegen Ende häufen, in der Textmitte jedoch nicht auftauchen). Bedenken Sie dabei den toten Textwinkel. Online-Texte werden in erster Linie mit dem Blick nach links überflogen. Dementsprechend sollten Keywords in Zwischenüberschriften möglichst weit vorne platziert werden und generell an der linken Textseite angeordnet sein. Auch in die ALT-Tags bei Bildern gehören Keywords.
Bilder optimieren
ALT-Tags sind Standard beim Bilder-SEO. Wert legen sollten Sie zudem auf eine adäquate Bildbeschreibung und auf ein ordentliches Format. Wenn die Bilder behäbig laden oder gar die Seite insgesamt verlangsamen, sind Besucher gleich wieder fort.
User ins Content Marketing einbinden: Blogs mit Diskussionspotenzial
Wir wissen nun also: Blogs werden im Content Marketing für den User gestaltet. Wie wäre es nun im nächsten Schritt, diesen miteinzubinden und zu eigenen Gedanken zu animieren? Möglich ist dies beispielsweise bei Kreativthemen. So fährt ein Bastelshop damit gut, Bastelanleitungen in seinem Weblog zu präsentieren. In diesem Zuge ist es eine tolle Möglichkeit, die Leser dazu aufzurufen, eigene Ideen in den Kommentaren vorzustellen. Oder Sie animieren als Onlineshop für Haustechnik dazu, eine technisch versierte Community dazu, sich über technische Themen oder Neuigkeiten auszutauschen. Apropos Neuigkeiten: Im Content Marketing lassen sich News mit Geschick einsetzen, um eine Interaktion der Community zu erzeugen und Debatten anzuregen. Geht es um neue ernährungstechnische Erkenntnisse? Gesundheitsbewusste Kunden nehmen diese Gelegenheit gerne war, um ihre Meinung abzugeben. Neue Gesetzgebungen bezüglich nachhaltiger Heiztechnik tritt in Kraft? Auch hier ergibt sich viel Diskussionspotenzial. Natürlich sollten diese News einen Bezug zu den eigenen Produkten haben.
Solche Kunden-Interaktion ist jedoch zu wertvoll, um sie auf den Blog zu beschränken. Wer es versteht, die Sozialen Medien geschickt zu nutzen, der kann sich auf viele Likes, Kommentare, Teilungen und Weiterempfehlungen freuen. Allerdings sollte auch Social Media strategisch angegangen werden. Das setzt voraus, herauszufinden, auf welchen Netzwerken die Zielgruppe unterwegs ist und welche Themen für sie von Belang sind.
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